Gemeinderatssitzung vom 16. Dezember 2013

Veröffentlicht am 17.12.2013 in Gemeinderatsfraktion

Wieder im Fokus der Betrachtung: Schulstraße 1

Die letzte Sitzung des Gemeinderates im Jahr 2013 war recht sparsam besucht, was vielleicht daran lag, dass es sich um Themen wie Energiekonzepte und Warmwasserversorgung handelte. Aber auch das Kindergarten- und Wohngebäude Schulstr. 1 war ein weiteres Mal Gegenstand der Beratungen.

Herr Mayer vom Büro Fritz aus Bad Urach war anwesend, um sein Energiekonzept für die Wärmeversorgung von Schulkomplex und Dorfgemeinschaftshaus zu erläutern. Zunächst war Herr Mayer überrascht, wie günstig der Gaspreis mit 4,3 ct/kWh in Bempflingen ist. Dies begründete Bürgermeister Welser mit der Praxis, an Bündelausschreibungen des Gemeindetages teilzunehmen. Das Büro Fritz hatte die Aufgabe bekommen, folgende Optionen zu überprüfen:
• Erneuerung der Kesselanlage im DGH und im Schulgebäude
• Nahwärmenetz mit BHKW und Gasspitzenlastkessel
• Nahwärmenetz mit Holzpelletskessel und Gasspitzenlastkessel
• Nahwärmenetz mit Holzhackschnitzelanlage und Gasspitzenlastkessel
• Nahwärmenetz mit Einbeziehung eines nahegelegenen Gartenbaubetriebes und dessen Heizzentrale (Wärmecontracting-Modell)
Der Plan eines Wärmecontracting-Modells mit dem benachbarten Gartenbaubetrieb wurde schnell ad acta gelegt, und zwar aus finanziellen Gründen. Alleine für den Anschluss von DGH und Schulkomplex wären Investitionen in Höhe von knapp 200.000 € notwendig geworden. Hinzu wären noch Investitionen für die Wärmeverteilung und einen neuen Wärmeerzeuger und seine Einbindung im Gartenbaubetrieb notwendig geworden. Darüber hinaus stand die Versorgungssicherheit im Fokus, wahrscheinlich wäre es unrealistisch gewesen, dem Betreiber des Gartenbaubetriebes zusätzlich die Verantwortung für die Wärmeversorgung der Liegenschaften der Gemeinde zu übertragen.
Im Folgenden ging es um eine Bestandsaufnahme: In der Schule gibt es einen Brennwert-Gaskessel aus dem Jahr 1985, der, obwohl seit 28 Jahren im Dienst, einen Abgasverlust von nur 3 % hat und noch einwandfrei in Ordnung ist. Lediglich der Brenner wurde einmal ausgetauscht. Hier sollen als Sofortmaßnahme die 7 alten gegen moderne und effiziente Umwälzpumpen ausgetauscht werden. Die beiden Niedertemperatur Gaskessel ohne Brennwerttechnik im DGH sind 8 Jahre jünger, aber dennoch 20 Jahre im Dienst. Auch diese sind voll funktionsfähig; somit entsteht auch hier kein sofortiger Handlungsbedarf, lediglich die 3 Umwälzpumpen sollen durch moderne und effiziente ersetzt werden. Die Warmwasserversorgung wird über die bestehenden Kessel erzeugt.
Die Idee eines Nahwärmenetzes zwischen Schulgebäude und DGH wurde auch verworfen, und zwar aus folgenden Gründen: z.B. hätte die Trassenlänge ca. 380 m betragen, verbunden mit deutlichen Wärmeverlusten. Als Heizzentrale und Platz für den Wärmeerzeuger wäre der Heizraum der Schule in Frage gekommen, da hier genügend Platz vorhanden ist.
Herr Mayer legte im Folgenden dar, dass die o.g. Varianten mit BHKW, mit Holzpelletskessel, mit Holzhackschnitzelanlage, alle vier ergänzt durch einen Gasspitzenlastkessel eher unwirtschaftlich gewesen wären. Dem entsprechend wurden sie verworfen und einstimmig beschlossen, im Haushalt 2013 13.000 € netto für den Austausch der Umwälzpumpen einzusetzen. Nach den derzeit geltenden Energie-Gesetzen kann sowohl in der Schule als auch im DGH ein Kesseltausch erfolgen, ohne zusätzlich den Wärmebedarf mittel erneuerbarer Energien zu decken.
Auch die Warmwasserversorgung der Schulturnhalle bereitet Sorgen; sie ist aus technischen Gründen außer Betrieb. Außerdem wurde erwähnt, dass derzeit lediglich eine Sportgruppe die Duschen überhaupt benutzt. Nachdem das Jahr 2014 finanztechnisch ein enges sein wird, sprach sich die Mehrheit des Gemeinderates gegen eine sofortige Investition aus. Es gab auch Stimmen, die den Duschbetrieb nicht ersetzen wollten, da die Entfernungen im Ort so kurz seien, dass man auch zu Hause duschen könne – zumal die Investitionen sich auf 30.000 € belaufen könnten. Andere jedoch waren der Meinung, dass zu einer Turnhalle auch Duschen gehören – egal wie viele Sportler das Angebot nutzen. Es zeichnet sich derzeit ab, dass einer der beiden 1000 L Speicher stillgelegt werden soll und dass nur noch die Herrendusche mit 10 Duschköpfen erhalten werden soll. Zusätzlich sind Duschpanele vorgesehen, die eine Hygienespülung garantieren/ermöglichen. Bei der Wärmeerzeugung im Sommer ist eine Frischwasserstation mit Elektropatrone sowie eine solarthermische Anlage angedacht.
Während des Hagelereignisses Ende Juli wurde das Dach des Kindergarten- und Wohngebäudes Schulstr. 1 beschädigt und ist derzeit in Teilen mit einer Folie abgedeckt. Zudem hatte der Gemeinderat am 1. Juli 2013 die energetische Sanierung auch des Daches mit Mitteln aus dem Landessanierungsprogrammes (LSP) beschlossen. Aus diesen Gründen muss die Ausschreibung des Daches dringend vorangetrieben werden. Dacheindeckung und Dämmung müssen festgelegt werden, ebenso die Ausführung der Gaubenfenster. Zu diesem Thema war Architektin Silke Fuchs erschienen, die fachkundig beraten konnte. Sie stellte fest, dass das Gebälk nicht unbegrenzt belastet werden kann und dass somit bereits eine Photovoltaikanlage praktisch auszuschließen ist. Zu berücksichtigen aus statischen Gründen ist dann die Art der Dacheindeckung, d.h. Tonziegel oder PREFA-Platten, die deutlich leichter sind. Für PREFA spricht auch die Kleinteiligkeit des Dachaufbaus (8 kleine Gauben und 12 Dachflächenfenster) und seines Anschlusses.
Wegen der 15.000 € Mehrkosten plädierten Teile der FWV gegen PREFA, worauf Bürgermeister Welser konterte, dass alleine die Notwendigkeit der Beauftragung eines Statikers dies relativieren würde. Auf Seiten der SPD/UB wunderte man sich, dass man die Mehrkosten bei der Entscheidung der Gemeinderatsmehrheit für PREFA auf dem großen DGH-Dach nicht bedacht habe. Für eine PREFA-Eindeckung stimmten Bürgermeister Welser, die anwesenden Mitglieder der SPD/UB (Kubel und Wagner erkrankt) sowie Lothar Schnizler, Gabi Pischulti und Oliver Schmid von der FWV, Ulrich Kärcher (FWV) Enthaltung. Gegenstimmen: Gemeinderäte Reitermayer, Müller und Schmidt. Anschließend sprach sich eine deutliche Mehrheit für die Farbe Rot aus. Architektin Fuchs plädierte anschließend für die komplette Erneuerung der Gaubenfenster, weil dies sonst ein Mehraufwand bei der Isolierung der Gauben bedeutet hätte. Mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung bekamen Kunststofffenster den Zuschlag.
Einem Baugesuch in der Klärwerkstr. 4 wurde zugestimmt.
Letzter wichtiger Tagesordnungspunkt des Jahres 2013 war die Einbringung des Haushaltes 2014. Bürgermeister Welsers Kommentar: 2013 war ein Rekordjahr, das Jahr 2014 kommt nicht ganz so schlimm wie erwartet. Die Rücklagen, die 2012 geschaffen werden konnten, werden jetzt gebraucht, Kreditaufnahmen sind keine nötig. Nach ein paar Jahren ohne Erhöhung wird das Wasser teurer; es soll eine Neukalkulation erstellt werden. Kämmerin Galesky erwähnte in ihrem Rückblick Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer (+ 320.000 €), ebenso bei der Grund- und Einkommenssteuer (+ 25.000 €) und bei Säumniszuschlägen. Selbst bei BOB´s wurden Mehreinnahmen von 9.500 € erzielt. Auch konnte eine Zuführung zu den Rücklagen erwirtschaftet werden. Verschuldung: 240 €/Einwohner. 2014 hat der Verwaltungshaushalt ein Volumen von 7,5 Millionen €, der Vermögenshaushalt von 1,8 Millionen. Wegen des guten Ergebnisses von 2013 steigen die Kreisumlage (+ 226.500 €) auf 644.256 €, ebenso die FAG-Umlage (+ 226.500 €).

Text/Foto: Eva Voss

 

Kalenderblock-Block-Heute

Alle Termine öffnen.

14.05.2024, 19:30 Uhr - 21:30 Uhr Öffentliche Gemeinderatssitzung
Am 14.05.24 um 19.30 Uhr findet eine öffentliche Gemeinderatssitzung im Sitzungss …

Alle Termine