Gemeinderatssitzung vom 2. Dezember 2013

Veröffentlicht am 04.12.2013 in Gemeinderatsfraktion

Auch der Hagel hat dem Gebäude zugesetzt

Hauptthema war die energetische Sanierung des Wohn- und Kindergartengebäudes Auf Mauern, Schulst. 1

Die beiden Zuhörerinnen und die beiden Zuhörer waren wohl erschienen, da sie beruflich mit dem zu behandelnden Gebäude verbunden sind. Sonst interessierte sich niemand für das Thema des Abends, nämlich die Energetische Sanierung des Kindergarten- und Wohngebäudes "Auf Mauern". Von der Bürgerfragestunde machte keine/r Gebrauch; in nicht öffentlicher Sitzung wurde eine Steuerschuld gestundet, was somit öffentlich mitgeteilt wurde.

Architektin Silke Fuchs aus Bempflingen ist von der Gemeinde beauftragt, die energetische Sanierung (Dach, Außenfassade, Fenster und evtl. Sanitärräume des Kindergartens) durchzuführen. Grundlage für diesen Auftrag war die Untersuchung der Stadtentwicklung Südwest (STEG) aus dem Jahr 2013. Hier war ein Kostenrahmen von knapp 500.000 € ermittelt worden. Bereits am 7. Oktober 2013 hatte Frau Fuchs einen Sachstandsbericht über das Gebäude abgegeben. Bereits damals zeichnete sich ab, dass nicht nur eine energetische Sanierung ansteht, sondern dass auch der Brandschutz ertüchtigt werden müsse. Zu diesem Zweck wurde das Büro Zebras/Herr Backes beauftragt, der eine Aussage zu den notwendigen Brandschutzmaßnahmen machen sollte. Ein weiteres Thema waren die Haustechnik und eine eventuell notwendige Entlüftungsanlage. Hier fanden bereits Gespräche mit dem Büro Fritz aus Bad Urach statt.

Die energetische Sanierung soll mit Mitteln aus dem LSP gefördert werden, was zur Folge hat, dass sie bis 31. Dezember 2014 beendet und abgerechnet sein muss. Also herrscht ein enormer Zeitdruck, und die Ausschreibungen für die Arbeiten müssen zeitnah erfolgen. Somit muss der Gemeinderat den Umfang der Maßnahme auch zeitnah beschließen.

Grundlage für die Diskussion waren die beiden Kostenschätzungen der STEG aus den Jahren 2009 und 2013, die sich auf knapp 440.000 € bzw. auf 491.000 € beliefen. Es zeigte sich aber sehr schnell, dass diese wohl einige Details außer Acht gelassen hatten, denn Frau Fuchs´ ausgearbeiteten Maßnahmen haben einen Kostenrahmen von ca. 912.000 €. Je nach Umfang der Maßnahmen entstehen eben auch zusätzlich Folgearbeiten, die bei der etwas oberflächlicheren Sichtweise der STEG nicht ins Gewicht fielen. Deshalb stellte Architektin Fuchs die verschieden weitgehenden Sanierungsmaßnahmen vor, und es wurden Alternativen diskutiert. Beispiel: wechselt man die Fenster (ca. 25 Jahre alt, Alurahmen) komplett aus oder nur das Glas. Wird die Fassade gedämmt, müssen die Fenster weiter nach außen versetzt werden, die Fensterbänke müssen ausgewechselt werden, etc. etc. Wird die Fassade gedämmt, „versinkt“ der schöne alte Brunnen mit seiner Figur, müssen die Außenanlagen angepasst werden. Beim Dach gilt es zu entscheiden, wie man mit 8 z.T. kleinteiligen Gauben und 12 Dachfenstern verfährt. Hier werden die Anschlüsse teuer, es ist zu überlegen, ob Tonziegeln oder Prefa-Dach. Bürgermeister Welser teilte auf Anfrage mit, dass auch hier die Versicherung zahlt, dass es aber ein wesentlich geringerer Betrag als beim Dorfgemeinschaftshaus sein wird. Außerdem teilte er mit, dass Mittel aus dem LSP auch fließen, wenn die Fassade nicht gedämmt wird, wenn sich nämlich herausstellt, dass die Maßnahme erst in ferner Zukunft amortisiert. Das Gebäude sei bereits alt und habe solide, dicke Mauern, was eine Dämmung nicht unbedingt notwendig mache.

Bürgermeister Welser schlug vor, dass eine energetische Fachplanung (Kosten ca. 5.000 € brutto) in Auftrag gegeben werden sollte, diese würde auch die Kosten einiger folgender Maßnahmen reduzieren. Der Gemeinderat stimmte dem einstimmig zu. Die Planung wird von Architektin Fuchs in Zusammenarbeit mit Jürgen Mutschall vom Ingenieurbüro Energieberatung aus Esslingen erstellt. Es muss bis zur Sitzung am 27. Januar 2014 fertig sein, damit der Gemeinderat dann fundiert beraten und beschließen kann.

Bild und Text: Eva Voss